BerTA Stuttgart

Eine Anlaufstelle für Regenbogenfamilien

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„BerTA“ steht für „Beratung, Treffpunkt und Anlaufstelle“ und ist ein Ort für homo- und bisexuelle, trans* inter* und queere (werdende) Eltern. Hier treffen sich Regenbogenfamilien, tauschen sich aus und werden beraten. Darüber hinaus bietet BerTA Informationen und Schulungen für Fachkräfte und Multiplikator*innen und sorgt mit ihrer politischen Arbeit dafür, dass Regenbogenfamilien sichtbarer werden und ihre Anliegen wahrgenommen werden.

Regenbogenfamilien sind vielfältiger als man denkt. Neben gleichgeschlechtlichen Elternpaaren gibt es auch Co-Parenting-Modelle, Kleeblattzusammensetzungen (zwei Väter, zwei Mütter) oder verschiedene Trans-Konstellationen. Das ist nur ein Aspekt, der die Arbeit von Rebecca Rottler, Sozialpädagogin bei BerTA, interessant macht. Sie ist vor allem in der Beratung der Familien tätig und die Nachfrage ist groß. „Wir sind die einzige Beratungsstelle für Regenbogenfamilien in ganz Baden-Württemberg“, erklärt sie. Queere Zentren, die auch mit Familien arbeiten, gibt es viele, aber so spezialisiert arbeitet nur BerTA. „Die meisten kommen aus dem Großraum Stuttgart zu uns, wir bekommen aber auch Anfragen aus Freiburg, dem Bodenseekreis oder dem Schwarzwald.“

Angebote für Regenbogenfamilien
Die Themen sind so vielfältig wie die Menschen: Es geht um den Weg zum Kind, aber auch um Adoption oder Scheidung. Die Beratungsthemen, werden auch in den verschiedenen Familienbildungsangeboten aufgegriffen. So gibt es bspw. eine Kinderwunschgruppe, eine Krabbelgruppe oder einen Stammtisch für (werdende) Regenbogenväter. Auch ein Geburtsvorbereitungskurs, organisiert von einer queeren Hebamme, wird sehr gut angenommen. Die Anliegen der werdenden Eltern in diesen Gruppen unterscheiden sich nicht immer von denen anderer, aber hier finden sie einen geschützten Raum, in dem sie sich nicht erklären müssen oder besorgt sein müssen, dass sie nicht akzeptiert werden.

Anfänge in Corona-Zeiten
Als BerTA im September 2020 startete, war die Nachfrage noch sehr viel kleiner. „Wir saßen auf Klappstühlen in Räumen, die uns zur Verfügung gestellt wurden, und waren eigentlich nur mit Öffentlichkeitsarbeit beschäftigt“, lacht Rebecca Rottler. Wirklich los ging es mit der Arbeit erst nach dem Umzug in eigene Räume im Sommer 2021 und der Einweihungsparty, die folgte. Seitdem kommen die Menschen mit ihren Themen, lassen sich beraten, tauschen sich aus und bringen Ideen ein. Für die Regenbogenfamilien organisiert BerTA auch Feiern zu verschiedenen Feiertagen, Ausflüge und natürlich Aktionen zum Christopher Street Day.

Pläne für die Zukunft
In Zukunft möchte das BerTA-Team gerne wachsen, die vielen Anfragen stellen die beiden hauptamtlichen Berater*innen vor Herausforderungen. Deswegen freuen sie sich immer über Menschen, die mit Ideen auf sie zukommen und diese auch umsetzen wollen. Für 2023 hat sich zum Beispiel eine queere Yogalehrerin gemeldet, die gern ein Angebot für die Regenbogenfamilien machen möchte. Dass dieses gut ankommt, daran hat Rebecca Rottler keinen Zweifel.

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Infobox

Autorin:
Maria Tramountani (sie/ihr)
Interkulturalität und Integration (M.A.)
Autorin | Systemische Beraterin | Trainerin

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