Afrokids International e.V.

Bedarfsorientiert und communityübergreifend

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Wenn man Tshamala Schweizer, Geschäftsführer von Afrokids International e. V., fragt, was sein Verein macht, dann ist die Antwort erstmal „alles“. Die Afrokids arbeiten bedarfsorientiert – das, was die Community braucht, wird gemacht. „Die Community“ ist dabei für den Verein eine sehr weit gefasste Gruppe. Die Afrokids wurden in den 1990er Jahren von Menschen mit Flucht- und Migrationserfahrung für Menschen mit Flucht- und Migrationserfahrung gegründet – viele auch aus der afrikanischen Diaspora.

Doch auch über die (post-)migrantische Community hinaus engagieren sich die Afrokids. Ein großer Teil der Arbeit des Vereins ist beispielsweise die macht- und rassismuskritische Arbeit. Außerdem haben die Afrokids im Globalen Süden in zahlreichen Nationen Projekte umgesetzt, größtenteils mit Kindern und Jugendlichen.

Communityübergreifende Familienbildung
Die verschiedenen Formate der Familienbildung sprechen unterschiedliche Zielgruppen an. Manche Projekte sind offen, wie ein Elternmentor*innenprojekt, in dem Eltern über ihre Bedarfe sprechen und darin gestärkt werden, andere Eltern zu unterstützen. Andere haben als Zielgruppe speziell Schwarze Elternteile oder Eltern Schwarzer Kinder. So gibt es einen Eltern-Kind-Treff, eine Männergruppe, eine Gruppe für weiße (und nicht-Schwarze) Eltern Schwarzer Kinder und eine für Schwarze Eltern. Die Themen der Gruppen sind oft ähnlich, es geht um Schule und Bildung, die Frage, wie man sein Kind optimal begleiten kann. Die Gruppen für Schwarze Familien und Eltern(teile) arbeiten dabei mit dem Empowermentansatz, es geht oft um communitybasierte Themen, auch um Rassismus.

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„In dieser Gruppe werden bis zu sechs Sprachen gesprochen“, erklärt Farina Görmar, interkulturelle Promotorin bei den Afrokids. Der Verein ist in der Stadt sehr gut vernetzt und weiß, an wen man sich mit welchem Anliegen richten soll. Ein großer Teil der Arbeit ist die Verweisberatung, auch wenn es aufgrund der Sprache manchmal schwierig wird. “Wir haben hier große französisch- und portugiesischsprachige Communitys, deren Sprachen von den Behörden nicht gesprochen werden“, weiß Farina Görmar. An dieser Stelle ist die Arbeit des Vereins unerlässlich.

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Elternarbeit in der Stadtgesellschaft stärken
Dass die Angebote der Afrokids nicht nur im Kleinen gut angenommen werden, sondern die gesamte Stadtgesellschaft bewegen, hat sich in 2022 in der Diasporakonferenz gezeigt, die die Afrokids organisiert haben. Über 150 Personen aus Vereinen, Institutionen, Ämtern und dem Dunstkreis der Afrokids haben sich communityübergreifend zusammengefunden, um über alle Themen zu sprechen, die sie beschäftigen. Ein Fokus lag dabei auf den Expertisen und den Beiträgen der Diaspora-Gemeinschaften zur Friedenssicherung, Versöhnung und der Umsetzung der nachhaltigen Entwicklungsziele. Unter anderem wurde auch über diverse Familienarbeit gesprochen und wie man diese ausbauen kann. Ein Ergebnis: Multiplikator*innen müssen gestärkt werden. Und die Familien muss man dort ansprechen, wo sie ihre Lebensmittelpunkte haben.

Nur so kann der Sozialraum von allen Menschen genutzt und gestaltet werden. Darauf arbeiten die Afrokids hin. Denn je besser Familien gestärkt sind, umso besser geht es allen.

Autorin:
Maria Tramountani (sie/ihr)
Interkulturalität und Integration (M.A.)
Autorin | Systemische Beraterin | Trainerin

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